Nachdem wir ausgeschlafen haben, kommen wir in den Genuss eines umwerfenden Frühstücks. Der Hostelbesitzer war eins Meisterkoch und das lässt er unseren Gaumen spüren. Es gibt ein gebackenes Baguette mit Avocado, Tomate & Käse – äußerst lecker im Geschmack und für´s Auge hübsch angerichtet. Die nächsten zwei Tage entdecken wir die Stadt und haben dabei kein spezielles Ziel und lassen uns eher treiben. Der erste Tag gehört dem Stadtkern von Lima welcher mehr oder weniger als Altstadt bezeichnet werden kann. Ob diese nun schön ist liegt im Auge des Betrachters da an vielen Gebäuden seit vielen Jahren nichts mehr gemacht wurde. Wir finden das es ganz gut zur Stadt passt und machen uns am späten Nachmittag auf den Rückweg. Die Stadtteile „Miraflores“ und „Barranco“ sind das Gegenteil vom Stadtkern, denn hier ist alles ziemlich neu, hip und trendy – schön ist es auf jeden Fall anzuschauen.

Da wir einen sehr günstigen Flug, von Lima nach Cusco, ergattern konnten sparen wir uns die 22-stündige Busfahrt und fliegen am nächsten Tag davon. Die Stadt Cusco (auf 3416m Höhe) ist der Ausgangspunkt für Trips nach „Machu Picchu“ und somit herrscht hier ein sehr großes Touristenaufkommen. Die Örtlichkeiten die diese Menschenmassen benötigen (Essen, Shopping usw.) sind über die ganze Stadt verteilt. Trotz alledem hat die Stadt ihren Charme und viele schöne Ecken die wir entdecken können. Am nächsten Tag machen wir uns auf nach „Machu Picchu“. Um die Ruinenstadt der Inkas zu entdecken haben wir uns für die kostengünstigste Variante entschieden. So fahren wir in aller früh mit dem Bus 7h auf die andere Seite der Inka-Stadt, bis ans Ende der Bahnstrecke (Hidroelectrica) die den meisten Besuchern als Transportmittel dient. Von da aus gehen wir 10km zu Fuß an der Bahnstrecke entlang, bestaunen die schöne Umgebung bis wir das kleine Dorf „Aguas Calientes“ mit ca. 2000 Einwohnern erreichen. Der Ort ist rein, wirklich rein touristischer Natur und dient den Menschenmassen als Ausgangspunkt für die Eroberung der Inkastadt. Am nächsten Tag stehen wir pünktlich um sechs Uhr morgens vor den Toren der Stadt und als diese sich öffnen sind zum Glück noch nicht allzu viele Menschen da (zum Glück warten die meisten Leute vor den Toren auf ihre Tourguides). So haben wir das Glück vom alten Wachhaus ein relativ menschenleeres „Machu Picchu“ zu bestaunen – das lässt einen schon schweigsam werden. Nachdem die „Ruhe vor dem Sturm“ vorüber ist und die Stadt bevölkert wird, erkunden auch wir die Stadt bis wir genug Geschichte in uns aufgesaugt haben und uns an den Abstieg mit seinen 1600 Stufen machen. Da die Bahn wunderschön ausschaut haben wir uns entschieden die 28$ für ein Ticket bis zur Endstation „Hidroelectrica“ auszugeben, was wir auch kein Stück bereuen. Die Wagons sind charmant ausgestattet und durch das Glasdach kann man jede vorbei ziehende Bergspitze beobachten, sowie durch die Baumkronen die durch scheinende Sonne genießen. Die 7h Rückfahrt mit dem Bus bringen wir dann auch noch hinter uns und fallen zufrieden in Cusco ins Bett.

Am nächsten Tag ziehen wir durch die Gassen von Cusco und entspannen ein wenig. Der nächste Tag steht im Zeichen des „Rainbow Mountains“ welchen wir erklimmen wollen. Der 5200m hohe Berg mit seiner einzigartigen Farbgebung ist vor nicht allzu langer Zeit entdeckt worden. Die 7,6km mit ihren 700m Höhendifferenz lassen das Herz aufgrund der Höhe schon „etwas“ schneller schlagen. Aber wir kommen wohlbehalten oben an und können die „Laune der Natur“ bei schönstem Sonnenschein genießen (zwei Tage zuvor hat es geschneit). Runter geht’s dann wieder etwas entspannter und zurück in Cusco heißt es Sachen packen, denn der Nachtbus wartet auf uns.

Das ständige Höhentraining wird nun Früchte tragen denn es geht nach „Arequipa“ wo wir in einer zwei Tages Tour den „Colca Canyon“ einen Besuch abstatten wollen. Am Morgen (6:30 Uhr) erreichen wir die schöne Stadt Arequipa und werden freundlicherweise schon im Hostel empfangen. So können wir den Tag voll nutzen um Wäsche zu waschen und uns die Stadt anzuschauen. Am nächsten Morgen geht’s pünktlich um 3 Uhr los und gegen 9 Uhr können wir endlich mit dem Abstieg in den zweittiefsten Canyon der Welt beginnen. Manche haben das mit dem „festen Schuhwerk“ wohl für einen Scherz gehalten und so hat der ein- oder andere Probleme beim Abstieg. Uns macht das nix und da jeder sein Tempo gestalten kann, hüpfen wir wie die Böcklein gen Tal. Gegen Abend erreichen wir, nach 18km Fußmarsch und wunderschöner Landschaft, unser Nachtlager die „Oasis de Sangalle“. Die grüne Oase am „Rio Colca“ liegt wie eine schlafende Schönheit im sonst von Brauntönen bestimmten Canyon. Wir beziehen unsere kleine Hütte, klopfen uns den Staub aus den Sachen, machen uns frisch (im wahrsten Sinne des Wortes – denn es gibt nur kaltes Wasser zum duschen) und genehmigen uns ein halbwegs kühles Bier. Am nächsten Morgen wartet nun die Königsdisziplin auf uns. Die 1100 Höhenmeter auf 5,5km wollen bezwungen werden und nun können wir endlich unser im „Höhentraining“ mit roten Blutkörperchen angereichertes Blut nutzen 🙂 . Es ist trotz alledem kein Spaziergang aber wir haben schon das Gefühl das wir relativ fit oben ankommen. Als wir zurück in Arequipa sind heißt es wieder Rucksack schultern und auf zum Nachtbus nach Puno. Dort angekommen wechseln wir den Bus und auf geht’s nach Copacabana. Das kleine idyllische Dorf befindet sich auf der bolivianischen Seite des Titicaca-Sees, in 3810m Höhe und wird unser erster Stopp in Bolivien. Doch dazu demnächst mehr 🙂 .

Peru – atemberaubende Landschaft

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