Unser Start in Chile ist etwas holprig 🙂 . Wie so oft haben wir keine Unterkunft im Voraus gebucht und lassen uns gern überraschen, was man so am Wegesrand findet. Doch leider haben wir verpasst das in Chile, so auch im Ort „San Pedro de Atacama“, gerade die landesweiten Ferien von 7 Tagen begonnen haben, wo so ziemlich alle Chilenen frei haben. Verrückt. Das bedeutet, der kleine beliebte Ort an der Atacamawüste platzt sprichwörtlich aus allen Nähten. Das wäre an sich jetzt nicht soooo problematisch aber es gibt dadurch keine freien Unterkünfte mehr… nichts, nothing, nada!! Gesamte 3 Stunden klappern wir alle Hostels und schon die ersten hochpreisigen Hotels ab, nach vielem „sorry, full“ kommt uns bereits der Gedanke mit dem nächsten Bus den Ort zu verlassen. Als letzten Versuch nutzen wir das freie Internet eines Hotels und recherchieren über sämtliche Plattformen, wo noch etwas frei ist. Es gibt noch genau zwei Angebote, dass erste ist so unverschämt teuer das wir das Zweite direkt anlaufen und zu unserem Glück den letzten Bungalow bekommen. Naja, günstig war es nicht aber dafür richtig richtig gut und ein Hauch von luxuriös. Das Frühstück steht dem Zimmer in nichts nach und so verbuchen wir das Ganze unter „refresher“ 🙂 ! Am nächsten Tag können wir dann ein Hostel unser Eigen nennen und befinden uns wieder auf „normalen“ Terrain. Auf der Fahrt nach San Pedro de Atacama haben wir Philoméne kennengelernt. Sie besucht hier ihre chilenische Freundin, namens Carlota. Zufällig treffen wir uns in der Stadt und beschließen spontan ein Bier trinken zu gehen. Das ganze entwickelt sich dann zu einer sehr illustren und unterhaltsamen Runde, wo aus einem Bier doch ein paar mehr werden. Der absolut delikate und riesige Burger um die Ecke dient uns als Grundlage und so verwerfen wir all unsere Pläne und haben einen tollen Abend miteinander, den keiner von uns so schnell vergisst 🙂 . Den folgenden Tag verbringen wir eher ruhig mit Recherchen, entspannen usw. da wir am Abend, mit dem Nachtbus (1300km), nach La Serena fahren.

La Serena liegt 500km nördlich von Santiago de Chile direkt an der Küste. Gegen Vormittag erreichen wir die Stadt, finden ein tolles kleines Hostel und nachdem wir uns kultiviert haben machen wir uns auf den Weg Richtung Stadtkern. Da Feiertag ist, ist alles sehr angenehm ruhig und die Leute nutzen den Tag um sich zu erholen oder für einen Besuch der kleinen Märkte mit handgemachten Kleinigkeiten… wie für uns gemacht. Am Abend gibt es im kleinen Garten ein Grillhähnchen (sächsisch auch gern „Broiler“ genannt) mit Gurkensalat und einem chilenischen Rotwein 🙂 . Da wir, nach unserem Roadtrip, ohne Auto schon leichte Entzugserscheinungen entwickeln, haben wir uns einen kleinen Flitzer besorgt mit dem wir die Stadt verlassen. Das in Westen von La Serena verlaufende grüne Tal wird vorwiegend zum Anbau von Wein und zur Herstellung von Pisco genutzt. Wir düsen gemütlich zum Ort „Pisco Elqui”, welcher extra umbenannt wurde um das Elixier der Gegend zu huldigen. Klar testen wir einen, doch da Tobi fährt, muss Claudi den Pisco Sour fast alleine trinken… das schafft sie zum Glück auch noch 🙂 . Danach fahren wir zurück nach Vicuña, einem kleinen Ort mit sehr viel Charme und entspannter Gelassenheit. Im Hostel, welches traumhaft schön ist, sind wir die einzigen Gäste und können alles für uns beanspruchen. Beim Essen haben wir die Veranda für uns und können bei herrlichen Temperaturen ein kühles Bier genießen und bis zur späten Stunde das Grün des Tales bewundern. Nachdem uns die Hostelbesitzerin ein tolles Frühstück gezaubert hat, machen wir uns wieder auf den Rückweg nach La Serena. Wir geben den Wagen ab und setzen uns in den Bus nach Valparaíso.

Für die „nur“ 7 Stunden Busfahrt sparen wir uns den Nachtbus und bewundern mit großen Augen die Landschaft, die an uns vorbei zieht. Leider haben wir ein wenig Pech mit unserem Bus, denn gleich zu Beginn fällt die Klimaanlage aus 🙂 . Nach unserer kleinen Saunafahrt erreichen wir gegen Abend unser Hostel in Valparaíso. Die nächsten zwei Tage nutzen wir um die, über und über mit Streetart verschönerte, Stadt zu erkunden. In den schmalen Gassen der Stadt gibt es fast keine Wand die nicht mit Kunst (Graffitis) überzogen ist. Eine kleine Führung in der Stadt, über welche wir mehr zufällig stolpern, führt uns auch in abgelegene Ecken die wir so wohl nicht besichtigt hätten – sehr interessant. Am Abend machen wir uns dann Richtung Santiago de Chile auf, von wo wir am nächsten Tag gen Montevideo in Uruguay fliegen. Gegen 8:30 Uhr wollen wir am nächsten Tag abheben doch leider wird daraus nix – Flugzeug kaputt. Naja, also Alle wieder raus, aber besser hier als in der Luft 🙂 . Nach kurzer Wartezeit landen wir eineinhalb Stunden später in Montevideo. Mal schauen wie es hier so ist… bis bald.

Chile, zwischen Wüste & ewigem Eis

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