Am Bahnhof in Malang angekommen werden wir mit Regen & Gewitter begrüßt. Wir laufen zu unseren ausgewählten Hostel, wählen zwei Betten im 16’er Schlafsaal und verbleiben den restlichen verregneten Abend im Gasthaus. Am nächsten Tag wollen wir Informationen einholen, wie wir einen Trip zum Vulkan Bromo und Ijen bewältigen können. Beim erkunden der Stadt gehen wir über einen Vogelmarkt, wo uns eine Artenvielfalt vom Federvieh sowie auch felligen Tieren dargeboten werden – Katzen, Hunde, Affen, Flugfüchse, Eulen … verrückt. Nachdem wir in einer Touristeninformation waren – ist uns klar, der Weg über den Bromo (Höhe 2329m) & Ijen (Höhe 2386m) „by yourself“ wird nicht leicht. Überall werden nur Kompletttouren angeboten – diese erscheinen uns entweder zu Tourilastig, zu stressig, zeitlich knapp bemessen bzw. ziemlich straff durch getaktet und alles in allem viel zu teuer. Im Hostel lernen wir drei Reisende kennen, sie wollen auch die Tour machen, aber auch nicht im Touribus landen… Wir tauschen Informationen aus und entscheiden, dass wir zu fünft den Weg im Modus “do it yourself“ anstreben. Darauf trinken wir einen Americano Coffee und einen Oreo-Milchshake … bei welchen wir uns entspannt zurück lehnen und den Nachmittag auf der Dachterrasse mit einem herrlichen Gewitter ausklingen lassen. Am nächsten Morgen geht es 8 Uhr mit dem Bemo-Bus zur Busstation. Hier verhandeln wir den nächsten Wegabschnitt per Bus nach Tumbang. Ab Tumbang benötigen wir einen Fahrer mit Jeep und wir sprechen alles an, was halbwegs nach Bromo-Trip ausschaut. Wir kommen in die Verhandlungen und finden einen Mann der uns zu fünft rauffährt. Fix die Rucksäcke auf dem Jeep verzurrt und los geht die wilde Fahrt. Auf der Fahrt bergauf passieren wir herrliche Dörfer und Wälder, durchqueren die Caldera sowie das Tengger Sandmeer dieser fantastischen Vulkanlandschaft und erreichen letztendlich unser Ziel das Dorf Cemoro Lawang. Hier finden wir eine Unterkunft, packen das Nötigste aus und essen gemütlich ein Süppchen. Die Rucksäcke sind gepackt und Tobi hat schon die Route im Kopf welche wir auf Empfehlung unserer Vietnambekanntschaft (des netten Dynamo Radlers) zurechtgelegt haben… ein Pfad der nicht für Touris sondern eher für Locals angelegt wurde – aber super zu laufen ist 🙂 !!! Eine wunderschöne Aussicht begrüßt uns auf den Pfad welcher bergab in die Vulkanlandschaft führt. Mitten auf den Weg beginnt es zu regnen – kein Problem für uns, Regenjacke und -hose angezogen, weiter geht’s. Wir steigen die zahlreichen Treppen hinauf zum Krater und oben angekommen liegt der große Kraterschlund vor uns. Er faucht, brummt, grollt und aus ihm steigen stetig Dampfwolken, gepaart mit schwarzen Ascheregen, auf. Wir umrunden die Hälfte des Kraters und beschließen aufgrund des rutschigen Untergrundes und der Schwefelwolken irgendwann zurückzugehen. Zurück in der Unterkunft putzen wir den Dreck von unseren Sachen ab, duschen und gehen noch eine Kleinigkeit essen. Gegen 21 Uhr legen wir uns schlafen, da es 3 Uhr bergauf zum Aussichtspunkt geht um den Sonnenaufgang zu bewundern…gemacht – getan. Zurück bei der Unterkunft packen wir die Sachen zusammen und fahren mit dem Bus nach Probolinggo zum Bahnhof. Hier haben wir einen dreistündigen Aufenthalt bis unser Zug nach Banyuwangi abfährt. Die Zwischenzeit verbringen wir in einem italienischen Restaurant bei leckeren Sandwiches, frisch gemahlenen Kaffee und super netter Bedienung. Nach einer 5stündigen Zugfahrt sind wir am Ziel und fahren zum Hotel, wo wir nur noch todmüde ins Bett fallen. Am nächsten Tag informieren wir uns zu der geplanten Ijentour und besorgen uns dafür die Verpflegung. Mitternachts klingelt dann schon unser Wecker und 1 Uhr fährt uns der Staff mit seinem Jeep zum TourDriver Michael. Auf geht’s zum Ijen. Ausgestattet mit Atemmasken, Taschen- und Stirnlampen laufen wir 2:15 Uhr los. Es geht nur steil bergauf, die Stirnlampen leuchten uns den Weg und das Herz rast nach wenigen Minuten, aber „Der Weg ist das Ziel“ 🙂 Am Kraterrand angekommen riechen wir den Schwefel und es ist Zeit die Maske anzulegen. Nun steigen wir ab in den Krater. Die ersten Arbeiter kommen uns dabei mit ihren Schwefel gefüllten Körben entgegen. Sie steigen langsam bergauf, ohne Atemmasken, mit Gummistiefeln, kurze Hosen & T-Shirts und einer Taschenlampe in der Hand. Der Weg ist anspruchsvoll, er besteht aus Geröll und Steinen. Einige Besucher tragen FlipFlops mit Socken und kommen des Öfteren ins Rutschen wo einem beim bloßen hinschauen der Atem stockt. Ganz unten angekommen stehen wir an drei dampfenden Kesseln, woraus der Schwefel gewonnen wird und ein Jugendlicher (vielleicht 17 Jahre alt) hat alle unter seiner Kontrolle. Wir sehen zwischen den aufsteigenden Dampf die blauen Flammen tanzen, welche entstehen, wenn sich der 538 Grad heiße Schwefel an der Oberfläche mit Sauerstoff verbindet und sofort entzündet… es ist ein atemberaubendes Naturschauspiel. Trotz Atemmasken halten wir es nicht lange an den Kesseln aus und gehen ein paar Meter zurück. Auf einmal gibt es große dicke Rauchwolken aus Schwefel und ein Guide empfiehlt uns, das wir uns hin knien sollen. Trotz dessen haben wir mit dem Atem zu kämpfen und die Augen brennen stark. Nachdem es möglich ist, steigen wir wieder auf zum Krater und laufen zum Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang. In der Dunkelheit ahnen wir noch nicht, wie tief es zu unserer linken Seite bergab, zum größten Säurefass der Welt, geht. Dies wird uns erst bewusst, als es heller wird und wir sind sprachlos – was für ein Ausblick. Wir laufen, soweit es möglich, ist am Kraterrand entlang und bewundern diesen herrlichen Fleck Natur. Danach steigen wir ab und Michael fährt uns ins Hotel zurück (auf der Fahrt werden wir von ihm mit süßen Cookies überrascht). Im Hotel angekommen gibt es ein kleines Frühstück und dabei bemerken wir, dass unsere Kleidung den Schwefelgeruch ganz toll angenommen hat. Wir machen uns frisch und danach bringt uns der Hotelchef mit Michael zur Fähre – Bali wir kommen 🙂

Auf Bali angekommen laufen wir zur Busstation, checken unseren Localbus nach Padangbai und verhandeln noch rasch den Preis. Sechs Stunden werden wir durchgeschüttelt auf den harten Sitzen und der Verkehr auf Bali ist der Hammer (vergleichbar mit dem Feierabendverkehr in Dtl.) – wir freuen uns auf das Laufen zur nächsten Unterkunft. Das Zimmer ist gecheckt, der Magen knurrt und ein Bier dürfte es auch noch sein 🙂 Wir finden ein nettes Lokal, essen LocalFood und kommen mit dem Chef ins Gespräch. Er erzählt von Bali und von den vielen Möglichkeiten was es zu entdecken gibt, leider werden unsere Augen immer kleiner und wir müssen uns verabschieden…das Bett ruft.

Am nächsten Morgen fliegen wir mit dem Schnellboot auf die Insel „Gili Air“ – hier gibt es ein schönes Wiedersehen mit Freunden… Mehr dazu im nächsten Bericht 🙂

 

Naturgewalten erleben

7 Gedanken zu „Naturgewalten erleben

  • 17. März 2016 um 10:29
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    Der absolute Wahnsinn! Toller Bericht und die Bilder sind megaaaa!
    Viel Spaß euch noch, freue mich schon auf den nächsten Blogeintrag! 🙂

    Liebe Grüße aus Aachen

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  • 17. März 2016 um 10:44
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    Hallo Ihr Beiden, heute wollen auch wir uns mal melden. Natürlich verfolgen wir jeden eurer Berichte mit Spannung und geniessen die herrlichen Bilder. Wenn es nach Benjamin gehen würde, hätte er am liebsten jeden Tag so einen Bericht, quasi als „Gute Nacht Geschichte“. Gestern ist auch eure Karte an die Kinder gekommen, die sich natürlich riesig gefreut haben. Dann genießt weiterhin eure Reise und passt schön auf euch auf. Es grüßen Roman, Manja, Benjamin und Alena

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  • 23. März 2016 um 22:01
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    wow, das klingt echt spektakulär. Ich bin gespannt welchen Vulkan wir erkunden werden. Liebste Grüße vom Flughafen

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  • 4. April 2016 um 15:21
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    die Bilder sind echt wahnsinnig schön!! eine geniale Landschaft und auch das Schwefel-Erlebnis bleibt sicher noch lang hängen 🙂 habt ihr den Geruch eigentlich rausgewaschen bekommen?

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  • 20. April 2016 um 17:33
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    Freut mich für euch das ihr am Bromo den Weg gefunden habt und es euch gefallen hat!!!
    Übrigens ist Dynamo aufgestiegen 4 Spieltage vorm Ende der Saison…

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    • 21. April 2016 um 7:55
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      Mit der super Skizze war es überhaupt kein Problem … Leider konnten wir nicht all deine Tipps umsetzen (Flores, usw.) aber wie du schon sagtest „Indonesien besucht man nicht nur 1 Mal“.
      … Toll das es Dy mal nicht auf den letzten Pfiff macht.

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